Laminat ist der am häufigsten verwendete Werkstoff in deutschen Haushalten. Der Fußboden-Klassiker findet Einzug in den verschiedensten Holzoptiken in nahezu allen Wohnräumen. Das Material ist beständig, für den Ottonormalverbraucher erschwinglich und in der Optik zeitlos. Das Verlegen gelingt mit etwas Geschick und kurzer Übungszeit auch Hobbyhandwerkern. Diese Eigenschaften gehören jedoch nicht nur Laminat, sondern auch seinem Konkurrenten – dem Vinylboden.
Was kann der Herausforderer?
Vinyl entstand vor einigen Jahren aus dem altbekannten PVC-Boden. PVC – ein Kunststoff – wurde bekannt aus der Industriebranche. Hier wurde das Material aufgrund seiner sehr beständigen und abwaschbaren Struktur für beispielsweise Lagerhallen eingesetzt. Das Material kam zuletzt aufgrund seiner gesundheitsschädlichen Eigenschaften in Verruf. Die in PVC unter anderem enthaltenen Weichmacher waren im Volksmund bekannt dafür, dass sie gefährliche Dämpfe absondern und sehr leicht entzündlich sind. Für den eigenen Haushalt daher undenkbar. Um diesem Risiko entgegenzuwirken wurde der Kunststoff jahrelang in mehreren Schritten revolutioniert. Schadstoffe wurden vollständig entfernt und zusätzlich wurde auf die Recyclebarkeit Wert gelegt. So konnte ein Bodenbelag entwickelt werden, welcher sowohl in der Industrie als auch in privaten Haushalten bedenkenlos eingesetzt werden kann. Doch was hebt den neuen Mitstreiter von der Masse ab?
Vinylboden ist genau wie Laminat in den verschiedensten Optiken erhältlich. Ob Buche, Eiche, Esche – hier steht der Konkurrent dem alten Hasen in Nichts nach. Vinyl schafft es sogar, der Holzoptik die gewünschte Struktur zu geben. So verleihen imitierte Astlöcher und die Haptik der Baumrinde das besondere Design des Vinylbodens. Besonders hervorzuheben ist die enorme Widerstandsfähigkeit: Während Laminat anfällig für Kratzer und Nässe ist, lässt sich Vinyl hiervon nicht beeindrucken. Feuchtigkeit kann nur sehr schwer in das Material eindringen, was den Neuling sogar für Badezimmer und Küche interessant macht. Trotz dieser Eigenschaften bleibt Vinyl in seiner Beschaffenheit weiterhin sehr dünn und trägt im Wohnraum nicht auf.
Sie besitzen eine Fußbodenheizung? Auch hier geht die klare Tendenz zum Herausforderer. Der Aufbau des Fußbodens kann stark reduziert werden und die Wärme tritt rasch durch das Material und erhitzt den Boden gleichmäßig.
Kinderleicht Verlegen
Klicken oder Kleben? Klick Vinyl ähnelt herkömmlichem Laminat. Er muss passend verlegt und Stück für Stück ineinander geklickt werden. Mit ein paar Tipps und Tricks – und etwas handwerklichem Geschick – für Jedermann machbar. Das Material ist leicht biegsam, passt sich dem Untergrund gut an. So lassen sich Unebenheiten im darunterliegenden Fußboden ausgleichen. Die etwas günstigere Variante zum Klick-System stellt der Klebe Vinyl dar. Voraussetzung hierfür ist ein ebener Untergrund. Beispielsweise in Neubauten oder im Zuge einer Sanierung mit frisch gegossenem Estrich. Um Klebe Vinyl zu verlegen muss zunächst der Untergrund geschliffen und mit einer speziellen Masse vorgrundiert werden. Danach geht es recht einfach: Die Platten werden Stück für Stück nebeneinander geklebt. Fertig ist der Design Vinylboden.
Vinyl steht seinem Vorgängermaterial Laminat in Nichts nach, bietet dem Kunden bei ähnlicher Preisklasse meist sogar mehr.
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